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Filmstill aus LOST LOST LOST. Man sieht Jonas Mekas mit Pelzmütze, der nachdenklich in die Ferne schaut.

Sa 21.01.
12:30

  • Regie

    Jonas Mekas

  • USA / 1978
    180 Min. / DCP / OF

  • Programm

    Cold and New Wars

  • Kino

    Arsenal 1

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  • Einführung: Pip Chodorov (Filmemacher)

Gerade als Displaced Person wurde Jonas Mekas von den Erinnerungen an seine litauische Heimat verfolgt. In seinen frühen Tagebüchern sowie in LOST LOST LOST beschreibt er die Einsamkeit während seiner ersten Jahre in den USA und die vergebliche Hoffnung der litauischen Exilgemeinde auf eine Rückkehr in ihr Heimatland. Mekas' betonte Hinwendung zum Filmen von Naturmotiven wie Blumen, Bäumen und Schnee in der ansonsten industriell geprägten Umgebung New Yorks war ein Weg, das ländliche Litauen seiner Kindheit zu vergegenwärtigen. Die scheinbare Zufälligkeit und der improvisierte Charakter seiner Aufnahmen sind in Wirklichkeit sorgfältige Rekonstruktionen und durch die Erinnerung miteinander verbunden. Wie Scott Nygren bemerkt, werden diese Bilder "durch die Erinnerung mit Bedeutung gefüllt, durch das, was auf dem Bildschirm nicht zu sehen ist".

Der Film ist in zwei Teile gegliedert: Der erste beschreibt das Leben in der litauischen Exilgemeinde von Williamsburg. Obwohl Mekas mit ihnen sympathisiert, ist er zunehmend skeptisch gegenüber ihren Hoffnungen. Am Ende des ersten Teils verlässt er die Gemeinschaft in Williamsburg. Der zweite Teil schildert Mekas' Umzug nach Manhattan und seine Integration in die unabhängige Film- und Kunstszene von New York, wo er nach und nach Wurzeln schlägt und bald darauf die Film-Makers' Cooperative und die Zeitschrift Film Culture mitbegründet. LOST LOST LOST zeigt so auch die Geschichte eines reifenden Filmemachers, der anfangs noch unbeholfen für Probeaufnahmen posiert. Gegen Ende hat er seine Technik der rasenden Kamera perfektioniert und die New Yorker Kunstszene zu seiner neuen Heimat erklärt.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds